Generalistik : 5 Anforderungen, die ihr umsetzen solltet!

ORGANISATION

Generalistik: Herausforderungen und Lösungsansätze

Im Jahr 2020 ist die generalistische Pflegeausbildung, die Generalistik, in Kraft getreten und seither sind wir als Praxisanleitung dazu angehalten, die an uns neu gestellten Anforderungen, umzusetzen. Doch habt ihr bereits alle Anforderungen umgesetzt? 

Damit ihr wisst, welche wesentlichen Aufgaben von allen beteiligten Personen rund um die Ausbildung umgesetzt werden müssen, gibt euch dieser Beitrag einen wichtigen Überblick. So können alle im Team eine hochwertige betriebliche Pflegeausbildung gewährleisten, die den Anforderungen der Generalistik gerecht werden.

Ausbildungskonzept erstellen und überarbeiten

Habt ihr im Zuge der generalistischen Pflegeausbildung ein Ausbildungskonzept erstellt, beziehungsweise überarbeitet?

Wenn ihr euch nun fragt, was mit dem Ausbildungskonzept gemeint ist? Ganz einfach: Mit dem Ausbildungskonzept ist zunächst nicht der betriebliche Ausbildungsplan der Lernenden gemeint, sondern der Plan, der die Ziele beschreibt, welche mit der Pflegeausbildung in eurer Einrichtung erreicht werden sollen:

  • Welche Vision verfolgt ihr mit der Pflegeausbildung in eurer Einrichtung?
  • Warum bildet ihr Menschen zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann aus? 

Die Gründe hierfür zu kennen sind besonders wichtig, denn ein Handeln ohne Vision führt ins Leere. Es ist ein großer Unterschied ob ihr ausbildet, weil ihr einen gesellschaftlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten wollt, oder ob ihr Ausbildungen anbietet, um Pflegefachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen und langfristig zu binden.

Das „Warum“ ist wichtig, denn es legt das „Was“ (Anforderungen), „Wie“ (Maßnahmen) und „Womit“ (Strukturen) fest und ist entscheidend für die Zielerreichung in eurem Unternehmen

Merke:

Im Ausbildungskonzept wird eure Vision mit den Entscheidungen über das „Was“, „Wie“ und „Womit“ festgeschrieben, sodass ein wertvoller Rahmen für euer pädagogisches Handeln im Rahmen der Generalisitk entsteht!

Doch die Entscheidungen über das „Was“, „Wie“, und „Womit“ werden nicht nur vom Unternehmen definiert. Ebenfalls müssen die Ziel-, Prozess-, und Strukturdimensionen aus dem Pflegeberufegesetz und den dazugehörigen Verordnungen im Ausbildungskonzept berücksichtigt werden, um den Anforderungen der Generalistik gerecht zu werden.

Ein Beispiel:

Das Pflegeberufegesetz fordert, dass die Auszubildenden 10 % Anleitung erhalten, diese Anforderung ist verpflichtend. Deshalb muss unternehmensintern überlegt werden, wie sich diese Anforderung mit den jeweiligen Strukturen im Unternehmen umsetzen lässt.

Wichtiger Tipp:

Häufig überschneiden sich die Erwartungen aller an der Ausbildung beteiligten Personen. Deshalb sollen die verschiedenen Anforderungen in einem gemeinsamen Arbeitskreis erarbeitet werden. Es ist wichtig, gemeinsam einen Lösungsweg für die vielfältigen Anforderungen der Generalistik zu finden.

Erprobter extra Tipp:

Stellt abschließend das fertige Ausbildungskonzept allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Einrichtung vor. So sind alle im Unternehmen über die kommenden Umsetzungsprozesse der generalistischen Pflegeausbildung informiert und es entsteht kein Frust durch fehlende Absprachen.

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KATEGORIEN

Stellenbeschreibung oder Aufgabenbeschreibung für die Praxisanleitung

Mit der generalistischen Pflegeausbildung gehen viele neue Aufgaben für die Träger der praktischen Ausbildung und der Praxisanleitung einher. Verfügt ihr bereits über eine Stellenbeschreibung oder über eine Aufgabenbeschreibung für die Praxisanleitung? Beides definiert euren Verantwortungsbereich im Rahmen der Praxisanleitung

  • Müsst ihr den betrieblichen Ausbildungsplan erstellen?
  • Nehmt ihr an Probezeitgesprächen teil?
  • Müsst ihr Lernaufgaben erstellen?
  • Führt ihr Gruppenanleitungen durch?
  • Seid ihr für die Auswahl der Auszubildenden zuständig? 

Eine Stellenbeschreibung oder eine Aufgabenbeschreibung kann dabei helfen, eure Aufgaben von den anderen, an der Ausbildung Beteiligten, abzugrenzen.

Wichtiger Tipp:

Erstellt für das Team ein Informationsschreiben mit euren Tätigkeiten oder integriert die Aufgaben direkt im Ausbildungskonzept. So sind alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über eure Bereiche informiert und es werden Rollenkonflikte vermieden.

Sicherstellung der 10%igen Anleitung

Der Gesetzgeber fordert, dass die Lernenden der generalistischen Pflegeausbildung zu 10% angeleitet werden. Doch wie stellt ihr die 10%ige Anleitung in eurer Einrichtung sicher?

Dafür gibt es unterschiedliche Konzepte und jede Einrichtung muss für sich selber prüfen, welches Konzept sich am besten eignet. Ist es der richtige Weg zentrale Praxisanleitungen einzustellen oder ist es besser, mehreren Praxisanleitungen eine Freistellung zu geben?

Diese Fragen können nur die Personen beantworten und begründen, die direkt an der Ausbildung beteiligt sind. Der entwickelte Lösungsweg kann ebenfalls im Ausbildungskonzept schriftlich festgehalten werden.

Wichtiger Tipp

Plant Anleitung wöchentlich mit mindestens 4 Stunden für den jeweiligen Lernenden ein. 

24 Stunden Praxisanleiterfortbildung

Seit in Kraft treten der Generalistik im Jahr 2020, sind alle tätigen Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen verpflichtet, sich für 24 Stunden jährlich fortzubilden. 

  • Habt ihr euch in eurem Unternehmen bereits über interessante Fortbildungen informiert?
  • Habt ihr bereits an Fortbildungen teilgenommen?
  • Wisst ihr bis wann ihr in eurem Bundesland den Nachweis erbringen müsst?
  • Wer organisiert oder bucht die Fortbildungen?
  • Wer leitet die Nachweise an die entsprechenden Stellen weiter?

Klärt diese wichtigen Fragen im Vorfeld, damit ihr euren Anforderungen gezielt nachkommt. Wenn ihr plant, künftig eure Fortbildung zu absolvieren, könnt ihr diese direkt bei mir absolvieren: Einfach.Digital.Lernen.

Interessiert und ihr benötigt mehr Informationen dazu? Dann klickt gleich hier.

Betrieblicher Ausbildungsplan

Der betriebliche Ausbildungsplan wird häufig mit einem individuellen Ausbildungsplan verwechselt. Die Erstellung eines individuellen Ausbildungsplans liegt allerdings in eurer Verantwortung. Genau genommen in der Verantwortung der Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen. Ihr als Praxisanleitung entscheidet gemeinsam mit den Lernenden welche Kompetenzen, zu welcher Zeit, mit welchen Inhalten und Methoden umgesetzt werden sollen.

Ob ihr ebenfalls den betrieblichen Ausbildungsplan erstellen müsst, liegt an euren Organisationsstrukturen und Verantwortungsbereichen. Im Pflegeberufegesetz steht, dass die Verantwortung beim Träger der praktischen Ausbildung liegt. Damit werdet ihr als Praxisanleitung zwar nicht direkt angesprochen, aber indirekt könnte man die Aufgabe an euch delegieren.

Beim betrieblichen Ausbildungsplan sollt ihr eine dreijährige Planung für eure Lernenden erstellen: Was soll wann, wo, wie und durch wen gelehrt werden?Denn genauso wie die Schule einen Lehrplan für die 3 Jahre hat, so braucht auch der Träger der praktischen Ausbildung einen Lehrplan. Hierzu müsst euch überlegen, was die Lernenden bei euch lernen können.

Wichtiger Tipp:

Eine gute Hilfestellung zur Erstellung eines Ausbildungsplanes bieten die Rahmenausbildungspläne der Fachkommission nach § 53 PflBG . Dort sind die zu erreichenden Kompetenzen für die jeweiligen Einsätze bereits vorformuliert. Eure Aufgabe ist es anschließend zu überprüfen, welche Kompetenzen in eurem Unternehmen erreicht werden können, und wie ihr diese umsetzen wollt.

Den Link zum übergreifenden Rahmenausbildungsplan für die Generalistik findest du hier

Zusätzlich sollte sich das Praxiscurriculum am Schulcurriculum orientieren, damit der Transfer der Theorie-Praxis gewährleistet ist. 

Abschließender Tipp: Versucht die 5 Anforderungen der Generalistik nicht alleine umzusetzen, sondern bildet einen Arbeitskreis, indem ihr gemeinsam Lösungswege für die Anforderungen erarbeitet. 

Generalistik
Generalistik – Gemeinsam Lösungswege entwickeln

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